Vorsicht vor Krypto-Betrug durch Fake-Profile – wenn „Victoria’s Secret“ plötzlich deine Nummer hat

In den letzten Jahren häufen sich Betrugsversuche über Messenger-Dienste wie WhatsApp, Telegram oder SMS. Immer häufiger geben sich Betrüger als sympathische Fremde aus, die angeblich „versehentlich“ deine Nummer kontaktiert haben – oft mit schönen Bildern, charmanten Worten und dem Versprechen, dein Leben mit einfachen Krypto-Investments zu verändern.

Ein Fall aus der Praxis

Ein Nutzer berichtete kürzlich von einem typischen Vorfall:

Eine angebliche „Filialleiterin von Victoria’s Secret aus London“ habe ihn via WhatsApp kontaktiert. Der Grund? „Deine Nummer habe ich zufällig in meinem Adressbuch gefunden. Vielleicht können wir Freunde sein?“

Nach einigen freundlichen Nachrichten folgten Bilder einer jungen, attraktiven Frau – angeblich sie selbst. Kurz darauf das Thema: Kryptowährungen. Sie kenne da eine Methode, mit der man ganz einfach Geld verdienen könne.

Das ist kein Einzelfall – sondern Teil eines systematischen Betrugsschemas.

So funktioniert die Masche

  1. Zufälliger Kontaktaufbau – per WhatsApp, Telegram, SMS oder sogar E-Mail.
  2. Sympathischer Gesprächsverlauf – freundlich, höflich, oft mit leichtem Flirt.
  3. Vertrauen durch Bilder – meist sind es gestohlene oder KI-generierte Fotos.
  4. Investment-Tipps – bald kommt der Vorschlag, Geld in eine Krypto-Plattform zu investieren.
  5. Hohe Gewinne werden vorgespielt – mit Fake-Screenshots oder Webseiten.
  6. Dann die Falle – du sollst Geld einzahlen. Rückzahlung? Fehlanzeige.

Woran erkenne ich solche Betrugsversuche?

  • Ungewöhnlicher Erstkontakt von unbekannter Nummer – meist aus dem Ausland.
  • Unverhältnismäßig perfekte Bilder – oft wie von einem Model oder Influencer.
  • Schnelle Themenwechsel zu Finanzen oder Krypto.
  • Druck aufbauen, z. B. „Die Aktion ist bald vorbei!“
  • Versprechen von Wohlstand durch simple Investitionen.
  • Unklare Herkunft und widersprüchliche Aussagen.

Was du tun solltest (und was nicht):

Nicht tun:

  • Keine Links anklicken, die dir geschickt werden.
  • Keine persönlichen Daten oder Bilder senden.
  • Kein Geld überweisen – egal wie glaubwürdig es wirkt.

Stattdessen:

  • Blockieren und melden (z. B. direkt in WhatsApp).
  • Screenshots sichern, falls du Anzeige erstatten möchtest.
  • Bilder rückwärts suchen (z. B. mit Google Bilder), um zu prüfen, ob sie mehrfach im Netz existieren.

Was tun, wenn du schon Geld überwiesen hast?

  • Sofort zur Polizei.
  • Wende dich an deine Bank oder Kreditkartenanbieter, ggf. sind Rückbuchungen möglich.
  • Melde den Vorfall der Verbraucherzentrale oder der Bundesnetzagentur (bei SMS/Telefonnummernmissbrauch).

Fazit: Wachsamkeit schützt

Die Betrüger hinter solchen Maschen sind professionell organisiert und psychologisch geschult. Sie nutzen Bilder, Sprache und Emotionen, um Vertrauen aufzubauen – mit dem Ziel, dich zu manipulieren.

Merke: Wenn dir eine Unbekannte aus London Krypto-Tipps gibt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es kein Zufall, sondern ein ausgeklügelter Betrugsversuch ist.

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